

28.01.2021 | 18.00 Uhr
Rat, 2. Sitzung
in 52388 Nörvenich, Neffeltalhalle
| Uhr
in

FDP Ortsverband
Ingola Schmitz
Oberstraße 17
52388 Nörvenich
Tel: 02426-902206
ingola-schmitz@t-online.de
Veröffentlichung | 03.09.2020
Strukturentwicklungsgesellschaft Hambach
Arbeiten am „Hotspot des Wandels“
Foto: MHA/Jörg Abels
HAMBACH Vertreter der sechs Anrainerkommunen des Tagebaus und des RWE haben am Donnerstag offiziell die Strukturentwicklungsgesellschaft Tagebau Hambach gegründet und Boris Linden zum neuen Geschäftsführer gewählt.
Der Schritt kommt spät, aber gerade noch rechtzeitig, um Einfluss auf den in Kürze erwarteten Entwurf der neuen Leitentscheidung der NRW-Landesregierung zur Braunkohle nehmen zu können. Am Donnerstag haben die Bürgermeister der sechs Anrainerkommunen des Tagebaus die Strukturentwicklungsgesellschaft (SEG) Hambach aus der Taufe gehoben und damit den im Mai 2016 vereinbarten informellen Planungsverband endlich institutionalisiert.
Wichtigstes Ziel der neuen Gesellschaft, die noch einen griffigeren Namen erhalten soll, ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Zuge des Strukturwandels. Darin sind sich die Bürgermeister Hermann Heuser (Niederzier, SPD), Georg Gelhausen (Merzenich, CDU), Dieter Spürck (Kerpen, CDU), Andreas Heller (Elsdorf, CDU), Jürgen Frantzen (Titz, CDU) und Axel Fuchs (Jülich, parteilos) sowie Kooperationspartner RWE einig.
Um dieses ehrgeizige Ziel, aber auch um die weitere Gestaltung der Landschaft rund um den Ende 2029 auslaufenden Tagebau Hambach im Sinne der sechs Kommunen soll sich mit Geschäftsführer Boris Linden ein ausgewiesener Experte kümmern, der sich seit mehr als zehn Jahren bereits mit dem Thema Strukturwandel beschäftigt. Linden hat sich nach seinem Studium für die IHK um das Rheinische Revier gekümmert und war zuletzt Prokurist der Zukunftsagentur Rheinisches Revier mit Sitz in Jülich. Ab sofort soll sich der 42-Jährige vom Zentrum Terra Nova an der Tagebaukante bei Elsdorf aus um die Interessen der sechs Kommunen und ihrer Bürger kümmern. Und das nicht alleine. Möglichst schnell soll die SEG personell aufgestockt werden, kündigte der scheidende Niederzierer Bürgermeister Hermann Heuser an. Darauf haben sich die Bürgermeister verständigt. Die Kosten teilen sich die Partner paritätisch, von RWE gibt es einen Zuschuss.
„Der Tagebau Hambach und sein Umfeld sind für mich der Hotspot des Wandels“, erklärte Linden. „Ich freue mich darauf, hier Neues schaffen zu können.“ Zwar betonte der 42-Jährige, dass man erst am Anfang eines sicherlich 20 Jahre andauernden Transformationsprozesses stehe. Allen Beteiligten ist aber klar, dass die Bürger schnell Antworten erwarten. Schließlich endet die signifikante Kohleförderung im Tagebau Hambach bereits 2023 mit der Folge, dass schon dann eine Vielzahl von Arbeitsplätzen auch im Umfeld wegfallen wird.
Linden will „Hambach“ zu einer Marke entwickeln und „ein möglichst großes Stück vom Förderkuchen in die Region holen“. Dazu sollen die bereits im vergangenen Jahr von den sechs Kommunen im Rahmen einer Raumentwicklungsperspektive ausgearbeiteten Ideen zum Siedlungs- und Straßenbau, zum Landschaftsbild rund um den Tagebau und den späteren Tagebausee zu konkreten Projekten weiterentwickelt werden.
Erklärtes Ziel ist es dabei, bereits vor der Verabschiedung des neuen Regionalplans die Zusage der Landesregierung zur Ausweisung neuer Gewerbegebiete zu erhalten. „Die Leistung eines Teams ist erfahrungsgemäß immer besser als die Summe der Einzelleistungen“, begründeten die SEG-Sprecher Hermann Heuser und Andreas Heller die Gesellschaftsgründung. Und dabei ist den Kommunen klar, dass sie nur „mit RWE als Partner zu einem guten Ergebnis kommen werden“, wie Georg Gelhausen und Axel Fuchs ergänzten.
VON JÖRG ABELS Redakteur AZ/AN
https://www.aachener-zeitung.de/lokales/dueren/niederzier/arbeiten-am-hotspot-des-wandels_aid-53131711